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Published on October 14, 2017
wieder träge, wütende tage, doch nicht mehr tot
mitten im wald, keine zeugen (nicht mal hunde). im moosigen unterbauch
das gefieder meiner angst einmal abgefallen,
blätter (zu schwer als fächer); vor einem halbkreis schief [vor steinen]
(verblichener kranz für kelten?) auferstanden,
ging, fuhren mir nämlich ganz hell durch den kopf:
spinnen, die uns aufhielten. gezittere im unterbau, ein beutel,
ein foto für die stille. betongestreiftes. habt ihr die spinnen?
drei passanten dringen vor, nähern sich, fließen weiter.
fixieren im neonlicht [im tunnel]. überführung nennt sich die stelle, unter-
führung ist’s. irrgänge von hier an — immer! — gemeinsam. die
mit dem blick für spinnen nicht mehr suchen müssen,
die aussicht auf interessante gesellschaft bei meiner beerdigung.
statt dritten auges
unter meinem linken auge ein reptil,
sieht sehr viel: schlaf
und was ich tauge.
zwei mal ein flügel sisst es
züngelt nasenwölbung,
als ob schon-nahrung, mit der sisszunge.
ich warte. testphasenzeit. dehnen.
eine höhle im bad, schlag ich vor.
eine handvoll frischer fliegen, schlägt es zurück
mit vorwurf in der stimme,
trotz jahrelang erwärmter geduld.
öffne ich weiter oben sehengen,
unten mundläufe, probiere böschung:
wer ist randbewohner, trägt anspruch,
wer zähmt jahrelang wen?
insekten will's haben, sofort.
ob grillen ich nicht führe, im kragen?
es habe grillen girren gehört,
von kragen gelesen, kragen an mir gesehn.
verlegenheiten. will unter kissen wechseln,
mich, den ort. ein anderes gesicht,
doch bleibt es. unterm auge, beim alten platz
sein faltenkreuz, elende schuppenhaut.
es entwischt, mein ich, hört zu sprechen auf.
kommt wieder. will mich kratzen. siezen.
wollen uns abschütteln, uns nicht mehr kennen.
wachen und träumen einander weiter, doch.
schädel
an den schädeln hängenbleiben, über schädel stolpern
schädelfußball (nein, nicht hamlet) vertagen auf herbst
jetzt ist sommer und ahnungen blühen nicht mehr.
bestrahlen hohlgesichter, drum buntflattriges krepppapier.
weißfleckige sträucher wie säulen am eingang
pflanzliches hilft. stehen sich gerade mit schildern: gießen oder verderben.
zwei helle wächter den höhlen, ländereien. wo wuchtiges droht
umspannt von seidenem faden (dünner als seide, aber seide aber stärker als stahl)
zu spannendes führt auf natürlichem weg zu
spannungen. kein wunder. über tischdecken jagt lavendel.
vasen als räume für gesichter, sind auch liebeswaben.
surrt ein glas, surrt durchs zimmer, surrt mücken in viele himmel nach-
gäste müssen sich setzen; eine thront, eine kniet, eine
schwankt zwischen küche und flur, will wieder gehen (was mach ich nur?)
greifbarkeiten sortiermarotten: lasst uns begreiflich werden im helfen.
zu bergen. die tücher zu falten über bruch und einem milchig gewordenen gesicht.